Dorama-Review: Kagi no kakatta heya

鍵のかかった部屋 
[Kagi no kakatta heya ~ Verschlossene Räume]

Die junge Anwältin Aoto Junko fängt gerade erst ihren neuen Job in einer Anwaltskanzlei an, schafft es durch ihre Tollpatschigkeit allerdings sofort ihren neuen Chef Serizawa zusammen mit dem Klienten in einem Tresorraum einzusperren. 
Niemand kann die Tür öffnen, da sie mit einem besonderen Sicherheitsmechanismus verschlossen ist. Als alle Versuche fehlschlagen, wird eine große Sicherheitsfirma aus Tokyo zu Hilfe gerufen. Der Sicherheitsbeamte Enomoto Kei soll helfen, dass Schloss zu öffnen. Als auch er Probleme zu haben scheint, wollen alle schon aufgeben, doch unglaublicherweise schafft Enomoto es, die Tür zu öffnen.
Von diesem Tag an werden Aoto und Serizawa immer wieder in mysteriöse Mordfälle verwickelt, Morde, die in verschlossenen Räumen stattgefunden haben. 
Aoto erinnert sich an den Sicherheitsbeamten Enomoto und ruft ihn zu Hilfe.
Enomoto ist ein schrulliger Freak, der sein Büro in den Kellerräumen seiner Firma hat und völlig bessessen von Schlössern und Schlüsseln ist. 
So ermitteln Aoto und Serizawa und lösen mit dem genialen Enomoto an ihrer Seite die Morde, die sonst wohl für immer ungelöst oder als Selbstmord zu den Akten gelegt werden würden.
Doch auch Enomoto scheint seine Vergangenheit und sein wahres Ich die ganze Zeit selbst hinter einer verschlossenen Tür einzusperren...

Dieses Dorama ist unglaublich! Von allen neuen Doramas die in letzter Zeit gelaufen sind, hat mich keines so sehr gefesselt wie Kagi no kakatta heya.
Das liegt vor allem an den wunderbaren, starken Charakteren und den Schauspielern, denen man den Spaß an ihrer Arbeit ansieht.

Am prägensten und allen voran steht natürlich Ohno Satoshi als Enomoto Kei. Ich habe noch keinen so stillen und gleichzeitig so vielfältigen Dorama-Charakter gesehen.
Man kann sich Enomoto ungefähr wie eine Mischung von L aus Death Note, Sherlock aus Sherlock, Monk aus Monk, Sheldon aus The Big Bang Theory und einem Spritzer eigenen Charakters von Ohno vorstellen. Er ist emotionslos, still, geheimnisvoll, hat einige Ticks, ist brilliant und clever, aber nicht sehr gut im Umgang mit Menschen und ist lieber unter sich. Ich habe Enomoto sofort ins Herz geschlossen, da sein Charakter einfach unglaublich vielseitig, schrullig und interessant ist und man das Gefühl hat, dass noch mehr hinter ihm stecken muss als er nach außen hin zeigt. Auch seine Outfits passen immer perfekt zu ihm und seine merkwürdigen Ermittlungsmethoden bringen den Witz in das Dorama.
Die junge Anwältin Aoto Junko wird gespielt von Toda Erika. Am Anfang fand ich sie nicht sonderlich gut, da sie in der ersten Folge ein wenig nervig rüberkam, aber das bessert sich in den nächsten Folgen und so kann man ihre Entwicklung auch wunderbar verfolgen. Sie wird von Folge zu Folge selbstbewusster und versucht immer, eigene Lösungen in den Fall ein zu bringen, was ihr aber nicht immer gelingt.
Ihr Chef Serizawa Gou, gespielt von Sato Koichi, ist ein erfahrener Anwalt. Er ist ein wenig eingebildet und überheblich und kann keine Fehler zugeben (an einigen Stellem erinnert er mich an Kogoro Mori aus Detektiv Conan). Doch er tut alles für seine Klienten, auch wenn ihn die verschlossenen Räume manchmal nerven und er immer beleidigt ist, wenn er die Lösung des Falles nicht als erstes herausgefunden hat.

Auch noch sehr erwähnenswert sind die Darstellungen, wie der Täter die Tat begangen haben könnte. Nicht nur die witzige Art, wie Enomoto den Fall versucht zu rekonstruieren, sondern auch die Spezialeffekte muss man einfach erwähnen. Sie wirken an einigen Stellen wie in CSI, da man die mögliche Vorgehensweise des Täters in Grafiken und Nachstellungen beobachten kann.

Dieses Dorama gehört in das Genre Krimi bzw. Looked Room Mystery. Es geht weniger darum, den Täter herauszufinden, da es meistens nicht viele Verdächtige gibt, sondern eher darum, wie der Täter die Tat begangen hat. Dabei kann man selbst sehr schön miträtseln und überlegen, da man immer auf dem gleichen Stand wie Enomoto und Co. ist.

In Kagi no kakatta heya steckt so viel, dass man es unmöglich alles in ein Review packen kann - man muss es sich einfach anschauen! Das Vorwort von Enomoto in jeder Folge und die vielen Running-Gags sind zum Beispiel auch immer etwas besonderes. Es gibt so viele Details und tolle Ideen der Drehbuchautoren, dass ich euch nicht alle Besonderheiten verraten möchte, da es großen Spaß macht diese selbst zu entdecken. Aber ein kleiner Tipp von mir: Besonders auf das Opening sollte man einmal achten, denn es könnte einem bei der Lösung des Falles helfen...

Das Dorama hat einen wunderbaren Soundtrack, der immer perfekt in die jeweilige Szene passt. Der Endingsong stammt von Arashi und heißt Face Down.
Kagi no kakatta heya basiert auf dem gleichnamigen Roman von Kishi Yusuke. Das Dorama hatte durchgängig gute Einschaltquoten und von allen Frühjahr-Doramas 2012 steht es vor allen anderen damit auf Platz 1 mit einem Durchschnitt von 16%.

Fazit: Das für mich bisher beste Dorama des Jahres! Ein super spannendes, 11-teiliges Looked-Room-Spektakel, dass sich Krimi-Fans auf keinen Fall entgehen lassen sollten. Die Charaktere, die Fälle, der Witz, die Musik - alles passt an diesem Dorama wie der Schlüssel in das richtige Schlüsselloch! Unbedingt anschauen, rätseln und sich überraschen lassen!
Misshitsu wa yaburemashita.

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